Wir haben endlich das GO für die Dachrenovierung bekommen!
...Und selbstverständlich soll das Haus (mit Dach) dann stabil sein. Deshalb fiel auf die Schnelle die Entscheidung, den dafür erforderlichen Beton-Stahl-Kranz so schnell als möglich zu erstellen, damit der Beton auch richtig aushärten kann, bevor das neue Dach darauf befestigt wird.
Also alles erforderliche besorgt, eingepackt und wieder einmal durch die Nacht - ab nach Italien!
VW-Bus und Fahrer kennen die Strecke zwar inzwischen sicherlich schon im Schlaf - aber einschlafen wäre fatal - besonders beim ersten Schnee am San Bernardino.
Es geht auch (fast) alles gut und der nächste Morgen bietet noch einmal einen letzten Blick auf das von unserem Vorgänger und dessen Vorfahren so hübsch zusammengestückelte und gezimmerte schiefe und krumme Dach, mit seinen an vielerlei Stellen durch Natursteine kunstvoll beschwerten, mit Glasscherben verkeilten, traditionellen Marsigliese-Ziegeln. Diese müssen wir übrigens (leider) auch beibehalten, da andernfalls aus Landschaftsschutzgründen eine Genehmigung notwendig wäre.
Sei's drum und wer rastet der rostet - gleich nach dem Auspacken geht es los: das alte Dach muss runter vom Haus!
Es beginnt ein wahrer Balanceakt, bei dem man nie so genau weiß ob alles hält, worauf man steht und worauf man hier und da so trifft - seien es Schwierigkeiten wie viel zu hartes Gebälk, unglaubliche Befestigungsmethoden, wieder Unmengen an Dreck und Kot hinter der Täfelung, Tiernester oder die letzten tierischen Bewohner, die ihr Refugium noch nicht aufgeben wollten...
Zwei Ratten, ein Siebenschläfer und ein Mauergecko gehen über die Mauern stiften als die Decke über ihren heimeligen Verstecken abgebrochen wird und eine Ratte lernt vor Schreck unfreiwillig das Fliegen.
Sie flitzt aber dann munter weiter.
Im Schornstein des Haupt-Kamins findet sich noch eine ganze Mauergecko-Familie, die herzlich willkommen ist, sobald wir mit dem Umbau fertig sind.
Es geht gut voran und am frühen Abend dann ist das Dach nicht nur abgedeckt, sondern das Haus auch schon wieder zugedeckt für die Nacht - und - lass es bitte bloß nicht regnen !
...Eine kleine Stärkung am Feuer muss noch sein, doch dann sind die fleißigen, völlig erschöpften Handwerker mehr als bereit für den dringend notwendigen und redlich verdienten Schlaf.
* * * Gute Nacht Jim-Bob - gute Nacht John-Boy * * *
Am nächsten Morgen geht es (halbwegs) munter weiter. Unser inzwischen Freiluft-WC verwandelt sich in einen "Freiluft-OP" (könnte man meinen), denn alles muss abgedeckt werden, damit sämtliches loses Gestein und lockerer Lehm abgetragen werden können. Die Mauern als Unterlage für die Schalung, sollten sich ja möglichst nicht nicht während der Arbeiten in Wohlgefallen auflösen...
Diese wundervolle Arbeit ist jedoch mühseliger und zeitraubender als gedacht!
Das Ende vom Lied ist ein anstrengender Tag voller Dreck, Tierkot und Staub bis in die tiefsten Poren, mit kaputten Handschuhen, schwarzen Fingernägeln und Begegnungen der besonders kuscheligen Art - der eine spät abendliche Dusche einfach unerlässlich macht.
Das wirklich positive Résumé des Tages: es ist geschafft und unser Opi hat bereits den ganzen Holz-Müll verbrannt und sich dann tapfer durch den Garten gekämpft und dort die Bewässerung auf Vordermann gebracht!
- Vielen Dank dafür !!!
:-D
Tag 3 geht dann langsam an die Substanz.
Eine Hälfte des Hauses (die Ostseite) wird geschalt und betoniert auf Teufel komm raus. Damit später auch noch alles gut aussieht werden flache Natursteine gesammelt und seitlich an die Schalung gestellt, bevor mit Beton aufgefüllt wird.
Der Betonmischer läuft bis spät in die Nacht. Die Worte Pause und Essen finden kaum Gehör. Es wird mit Bau-Strahlern und Stirnlampe gearbeitet (das ist tatsächlich Premiere) - denn - die Seite muss fertig werden und der Beton anziehen, damit die Bretter für die Schalung auf der anderen Haushälfte eingesetzt werden können!
Langsam beginnt die Uhr zu ticken ...
Der Vormittag von Tag 4 muss allerdings endlich mal wieder genutzt werden um für das leibliche Wohl zu sorgen - ständig nur Dosen-Ravioli oder Chili geht gar nicht. Und wenn das Entspannungs-Bierchen oder -Weinchen mal zur Neige geht wird es noch bitterer. Trinkwasser haben wir seit einem kurzen Regen-Intermezzo nach dem Unwetter beim letzten Aufenthalt hier zum Glück ja wieder genug!
Aber auch mit unserem Baustoffhändler im Tal gilt es abzusprechen wann und in welcher Menge die Isolierung und die neuen Ziegel für das Dach geliefert werden. In ca 3 Wochen wollen wir schließlich Richtfest "feiern"!
Deswegen also vergeht der Vormittag mit einer Fahrt ins Tal, der Regelung diverser Angelegenheiten - und dann gibt es abends endlich mal wieder Gegrilltes!
Ganz ohne Fortschritt geht es aber trotzdem nicht: nachdem Bob noch immer nicht so recht weiß, ob er ein Bagger oder ein rostiges Kunstwerk sein will, wurde am Morgen ein "Leih-Bruder" geliefert und unser lieber Nachbar ebnet damit doch tatsächlich bis Mittag den Parkbereich am Haus ein. - Auch hierfür ein dickes Dankeschön!
Kurz nach MIttag dann, bis in den Abend hinein, laufen die Vorbereitungen für wiederherzustellende und zu ergänzende Mauern über dem "Gästezimmer" und rund um den oberen Eingang auf Hochtouren, um mit der Schalung der zweiten Haushälfte beginnen zu können.
Aufs Grillen und den wärmenden Ausklang an der Feuer-Schale wird diesmal aber keinesfalls verzichtet !
Am Samstag geht es auch wieder bis spät Abends streng zur Sache.
Eigentlich war für heute bereits die Heimfahrt geplant - nun wird es doch erst Sonntag.
Leider spielt Petrus zwischendrin auch noch ein paar Streiche und schickt Regenwolken mit dicken Tropfen vorbei... Zwangspause.
Dann wird das Wetter aber doch wieder besser und mit Einsatz der letzten Kräfte ist spät Abends (fast) alles betoniert und das Haus wieder mit Planen abgedeckt. Wer weiß was Petrus in den nächsten Tagen noch so im Sinne hat...?!
Den verbliebenen Rest stellt unser lieber Nachbar noch für uns fertig, damit dem Aufbau des neuen Dachs in knapp 2,5 Wochen nichts im Wege steht.
Die Nacht ist viel zu kurz und völlig erschlagen geht es am frühen Sonntag Morgen zurück nach Deutschland. Hier macht sich dann die Erschöpfung und der Muskelkater erst richtig bemerkbar!
Aber trotz Entspannung in warmer Badewanne, geht doch nichts über das Flair
eins WC's unter herrlichem, friedlichem Sternenhimmel ! ! !
Kommentar schreiben