Am Anfang ist es schön. Man könnte sagen fast richtig warm.
Dann kommt plötzlich Kälte - mit Eisblumen sogar am am Topfdeckel aus der Geschirrspülmaschine. Dazu eine Portion Schnee als kleine Laune, um uns wohl zu zeigen, dass in Ligurien tatsächlich nicht immer nur die Sonne scheint.
Ja und dann - leider 2 Tage zu früh für uns - bricht in direktem Übergang das Wetter los:
Sturmböen, die einen fast vom Dach fegen und die schützenden Planen zerreißen - und Regen. Ja. Einfach nur Regen wäre schön gewesen.
Nein. Es kommt die Sintflut von oben und setzt alles unter Wasser - draußen wie drinnen und auch uns selbst.
Aber Humor ist ja bekanntlich wenn man trotzdem lacht - und aus allem das Beste macht. Selbst wenn unsere lieben Nachbarn uns verkünden, dass dies nur ein Vorgeschmack ist und noch nicht das "richtige Wetter"... das kommt erst noch!
Wir hatten eigentlich auf Hilfe aus Deutschland gebaut, doch diese musste leider kurzfristig absagen. Auch in Italien ist uns Murphy nicht hold - unser fleißiger Helfer Vorort fällt ebenfalls krankheitsbedingt aus und muss sogar ins Krankenhaus.
So machen wir uns zwangsweise zu zweit ans Werk und schaffen quasi Unmachbares - nur eben ein wenig zu langsam für den Wetterumbruch.
Am Tag der Anreise wird geschalt was bislang noch nicht erledigt werden konnte. Leider mehr als gedacht. Für die letzte Dachfirst-Auflage muss es Plan B geben, sonst kommen wir nicht weiter, denn der Beton muss ja zur weiteren Bearbeitung länger trocknen.
Am Folgetag wird betoniert was das Zeug hält, der First vorbereitet und bis spät in die Nacht Traufbalken und Sparren gesetzt. Eigentlich hätten wir nun Richtfest und der Baum ist auch schon geschmückt. Doch das müssen wir um 2 Tage verschieben und sehen, dass das Dach mit Planen geschützt ist, denn es kommt der Regen. Und wie ! ! !
Letztendlich ist es gut, dass außer uns niemand dabei ist, denn für jeden anderen wären die nun folgenden Bedingungen schlichtweg unzumutbar. Auch wir haben sehr zu kämpfen.
Die Planen bleiben ob der Wassermassen nicht dicht, der Sturm reißt sie immer wieder los und wir sind permanent mit Schadensbegrenzung beschäftigt. Klatschnass, verdreckt und durchgefroren von oben bis unten. Sogar die Decke des Gästezimmers bleibt nicht dicht und wir müssen schlussendlich eine Baufolie übers Bett spannen um noch irgend ein "trockenes" Plätzchen zu haben.
Selbst die Wärme des Gasofens reicht nicht aus um die Klamotten - geschweige denn den Raum zu trocknen.
Spaß ist anders, aber wir verlieren trotzdem nicht den Mut.
Es ist tatsächlich unglaublich wie Wasser von oben alles verändern kann !
Hier nur als Beispiel der Vergleich von unserem Badeplatz am Fluss im Frühsommer zu jetzt:
Juni 2017
Merdanza Dezember 2017
Mit neu erworbenem Regenmantel, Stirnlampe und einem Fläschchen Vino Rosso machen wir uns nach diesem Anblick abends in strömendem Regen auf den Weg zu unserem lieben Nachbarn, um zu sehen ob die Brücke zu seinem Haus überhaupt noch passierbar ist...
...und siehe da - es klappt (mit zwar nassen Füßen) auf einen gemütlichen Schwatz in trockenen (!) Räumen.
Die Brücke wird erst beim "richtigen Wetter" überflutet und unser Nachbar so lange vom Rest der Welt abgeschnitten. Na da sind wir ja mal gespannt, wie es hier dann aussieht ! Unterwegs hätten wir jetzt schon mindestens Gummistiefel brauchen können.
Und dennoch -
nach zwei äußerst unfreundlichen, nassen Tagen ist es dann doch so weit:
ein wenig Sonne in Sicht und der Richtfest-Baum (selbstverständlich der Region gerecht eine Olive) darf aufs Dach -
* * * auf dass dieses in Zukunft immer dicht bleiben möge
und alle die unter ihm leben gesund bleiben mögen ! ! ! * * *
Das Bäumchen überdauert allerdings nur den Vormittag - und schon muss es der neuen Schalung wieder weichen...
Angespornt vom sonnigen, wenn auch ziemlich frischen Wetter schmeißen wir uns ins Zeug um den entstandenen Rückstand wieder aufzuholen.
Es gelingt uns nicht ganz, aber am Ende sind wir doch recht zufrieden:
die Schalung ist fertig, die Dampfsperre auf dem Dach (nun ist es wirklich dicht - juhuuu ! ! !), die Isolierung ist vorbereitet, ein neues Fenster im Haus eingebaut, eine überflüssige Wand eingerissen, von 2 Naturstein-Wänden der hässliche Zementputz abgespitzt, die Küche steht wieder an Ort und stelle und ist funktionstüchtig, das Bad ist hergerichtet und alles weitestgehend von Dreck und Wasser befreit...
Das Gebäude - sämtliche Wäsche und wir müssen allerdings noch trocknen und damit wir nicht nach jedem Unwetter zwei 120L-Säcke nasse Wäsche mit nach Hause nehmen müssen steht der Beschluss: ein Trockner muss her!
Ob wir noch leben? Ja klar - aber nur noch halb ! ;-P
Nun freuen wir uns erst einmal auf ein paar ruhige & trockene Tage in Deutschland
bevor es zu Silvester tatkräftig weiter geht.
In diesem Sinne wünschen wir allen
* * * FROHE WEIHNACHTEN, besinnliche Feiertage * * *
und einen
* * * ERFOLGREICHEN und GESUNDEN START in das NEUE JAHR 2018 ! ! ! * * *
Kommentar schreiben