Bei diesem Aufenthalt soll nicht nur das Haus weiter voran gebracht werden, sondern vor allem auch unsere Obstbaum-Bestände gesichtet, geprüft und gepflegt werden. Wir möchten ja gerne alsbald auch leckeres Obst ernten können.
Fachkundige und tatkräftige Unterstützung hierfür erhalten wir durch Anja's Tante und Onkel.
Nach der ersten Begehung und Besichtigung der Bestände steht fest, dass hier nach ca. 5 Jahren keiner richtigen Pflege mehr und dem vergangenen trockenen Sommer, tatsächlich schon so einiges im Argen liegt - und - dass die Gepflogenheiten der einheimischen Italiener ihre Obsthölzer zu schneiden doch sehr "SPEZIELL" sind!
Undurchschaubarer Stummel-Schnitt mit Ast-Nester-Bildung - das kann so natürlich nicht bleiben.
Die beiden machen sich ans Werk um zu trimmen und zu retten was geht...
Wir sind gespannt wie sich die Bäume entwickeln und natürlich auch darauf, ob die ganzen Mühen später im Jahr dann Früchte tragen!
Schon unseren Gästen zu Liebe hätte das Wetter etwas besser sein können, aber was will man bei heftigem Schneefall und ca. 70km verschneiter Autobahn von Abzweig Alessandria bis ans Meer (! ! !) bei Genua schon erwarten?!
Wir geben uns jedenfalls alle Mühe - drinnen wie draußen.
Bestes Beispiel der Veränderung nach ersten "Zwangs-Malerarbeiten" weil der Farbeimer geplatzt ist:
Aber auch sonst sind wir nicht untätig und nicht nur der alte Apfelbaum an der Wasserzisterne lässt ordentlich Federn...
Im Haus erhalten die Wandregale neue Bretter, weitere Wände werden verputzt. Der Lehm wird aus den Fugen zwischen den Natursteinen gekratzt und die Steine fest verfugt. Strom & TV-Leitungen
-
(JA tatsächlich TV ! Wir gucken unseren ersten Film bei Wein & obligatorischen Chips!) - werden verlegt, Steckdosen und Schalter-Dosen eingebracht.
Die Wasserleitungen, der Siphon, die Anschlüsse, Boden- und Dichtplatten, Seitenwände, etc. für die Dusche im OG verlegt, verklebt und aufgebaut.
Die Heizungsrohre werden vom Pellet-Ofen in die angrenzenden Zimmer verlegt. Das Gästezimmer erhält im Zuge dessen seine neue Türe und das Wohnzimmer die geplante Stufe zum reinen Wohnbereich.
Holzbalken werden abgeschliffen und neu geölt - und überall:
STAUB - STAUB - STAUB...
Diesen ganz speziellen Staub-Geschmack aus altem Lehm, Holz und "wir wollen es gar nicht so genau wissen" schmecken auch selbst unsere Gästen noch zu Hause unverkennbar auf der Zunge!
Wenn uns das dann einmal mit unserem Wein & Olivenöl gelingt ist alles prima!
Selbstverständlich darf ein wenig Natur und ein Ausflug in die Stadt nicht fehlen!
In Ventimiglia finden wir endlich das Postamt um zu erfahren, dass wir für unser Anliegen, den zwar schon funktionierenden Briefkasten in Apricale richtig registrieren zu lassen, auch hier wieder nicht an der richtigen Stelle sind und an der "eventuell" richtigen Stelle, dass "Oscar" nur Montags arbeitet.
Vom berühmten "Blumenmarkt" in der Straße zum Meer sind unsere Gäste sichtlich enttäuscht. Hier gibt es nur Klamotten und Plunder! Vielleicht liegt es ja an der Jahreszeit? Wir werden das testen.
Aber wir schaffen es endlich in die schöne alte Markthalle und dort auch auf den viel gerühmten Fischmarkt - L E C K E R was da alles so geboten wird! Wir sind begeistert!
Am Samstag gibt es für unsere lieben Gäste noch einen Besuch in Dolceacqua und wir erstehen neue Zitruspflanzen in der kleinen Gärtnerei vor dem Ortseingang. Zwei "Quattro Stagioni" Limoni und eine Blutorange sollen es sein. Auch eine Mimose darf mit - wird aber das Land verlassen und in Deutschland mit ihrem Anblick & Duft erfreuen.
Nach einer kleinen Mittags-Stärkung folgt der Kampf mit dem neuen 5.000 L Wassertank in absolut rutschiger Hanglage. Dann machen wir uns zu einer Nebel-Wanderung in den höher gelegenen Oliven-Hain unserer Nachbarn auf. Leider ist uns die wunderbare Aussicht in die Ferne verwehrt - der Nebel hat aber auch so seine Reize und verzaubert mit geheimnisvollen Anblicken...
... am Abend schaffen wir es dann doch noch den ersten Olivenbaum zu schneiden - danach gibt es erstmal lecker Pizza! Ein Besuch in unserer Lieblings-Pizzeria "Il Vecchio Forno" in Isolabona muss einfach sein.
Wir sind ein wenig traurig, dass unsere Gäste uns morgen schon wieder verlassen - aber es wird gewiss nicht der letzte Besuch gewesen sein...
* * Auf jeden Fall vielen lieben Dank für Eure Hilfe & die interessanten und anregenden Gespräche! * *
Es war richtig schön mit Euch!
Die Sonne blinzelt - wir werfen wieder den Zement-Mischer an und es geht frohgemut im Sonnenschein weiter... als ob jemand den Nebel mit auf die Reise genommen hätte?! Nicht gerade nett von Petrus.
Die Werkstatt und einiges mehr wird betoniert.
Unsere Vorbesitzer überraschen uns mit Rot- & Weißwein, sowie Olivenöl aus eigenem Anbau 2017 (also künftig dann von uns).
Der Besuch ist sehr angenehm, lustig und feucht-fröhlich!
Wir selbst besuchen im Anschluss noch unsere Nachbarn um Eier zu kaufen und darum zu bitten, einmal einen Blick auf den geschnittenen Olivenbaum zu werfen.
Wir versacken auch hier und kehren mit Eiern, Blumen, Rot- & Weißwein, selbstgemachtem Pfirsich-Saft und ganz vielen Eindrücken und Informationen nach Hause zurück.
Mehr als verfeinerte Dosen-Kost zaubern wir heute nicht mehr.
Luciano kommt am nächsten Nachmittag vorbei und befindet die geschnittene Olive für sehr gelungen.
Mit Händen und Füßen erklärt er uns sehr sympatisch auf Ligurischem Patois wie die anderen Oliven geschnitten werden müssen und worauf dabei zu achten ist. "Bei einem Haus ist es wichtig und gut wenn die Mauern senkrecht stehen - bei einem Oliven-Wasser-Schoss eben gerade nicht... der senkrechte Trieb nimmt dem Baum die Kraft"
Wir verstehen zwar nicht alles ganz genau, geben aber unser Bestes und er zieht mit seinen stolzen 85 Jahren wieder fröhlich winkend von dannen.
Bei unserem 2. Besuch in der Markthalle von Ventimiglia erstehen wir neben herrlich frischem "Meeresgetier" fürs Abendessen noch drei weitere Obstbäume für unseren Garten: zwei unterschiedliche Aprikosen und eine Vanille-Kaki.
Wo sich die diversen Versicherungs-Büros der ansässigen, großen Agenturen befinden, wissen wir im Hinblick auf die künftige Planung nun auch.
Doch auch hier satteln sie lieber das Pferd von Hinten als gut zu beraten... Aber das ist ja keine Überraschung.
Unser Makler besucht uns um alles Notwendige für die Umstellung der Energieversorgung auf Trifase zu besprechen. Er ist völlig verdattert und begeistert, wie sich unser "Anwesen" bereits entwickelt hat.
Zu guter Letzt schaffen wir es dann auch noch bei einem kleinen Sonnenuntergangs-Picknick den Garten Wildschwein sicher zu machen, unsere Obstbäume zu pflanzen und den Lavendel & Thymian ein wenig zu stutzen.
Für unsere Mütter und uns selbst fallen dabei natürlich auch noch ein paar hübsche, mediterrane Sträuße ab...
Tja und dann heißt es für uns leider schon wieder: zurück nach Deutschland.
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