Angel wird nach einer aufregenden Fahrt und Nacht sogleich an Thomas übergeben und trifft dort endlich wieder auf seine Schwester Chili.
Und wir starten den Tag natürlich mit dem Umzug der neuen Oliven-Bäumchen. Sie werden an den angedachten Plätzen im Garten platziert. Mit dem Quad ist das alles easy - zumindest bergab.
Da es jedoch geregnet hat und der Untergrund von den vorausgegangenen Bagger-Aktionen aufgelockert und weich ist, kommt zwar das Quad mit Ach und Krach den Berg wieder hinauf - nicht aber der Anhänger.
Mit vereinten Kräften und der Seilwinde des Quads klappt es aber dann doch und wir lassen den Abend gruuuuuuselig ausklingen... Es ist ja schließlich HALLOWEEN !
Das Wetter ist uns leider nicht ganz hold, denn es regnet immer mal wieder und die Bäche laufen über.
Eine unserer nächsten Aufgaben wird wohl sein, den Ablauf von der Straße in Richtung Bachbett auf Kurs zu bringen damit der Oliven-Hain nicht überflutet wird.
Aber piano - piano - alles zu seiner Zeit und wenn schon Wasser, dann richtig: von oben und von unten. Der Regen hält uns nicht von einem ausgiebigen Spaziergang durch den Bach am Ende unseres Oliven-Hains ab, hinauf durch den ersten Wasserfall, bis weiter oben zum zweiten hin, an dessen Fuß wir demnächst vielleicht weiteres Wasser zur Bewässerung abzapfen wollen.
Also nicht, dass wir gerade nicht genug Wasser von allen Seiten hätten... - aber im Sommer kann es durchaus von Vorteil sein noch eine Quelle zu haben - und hier ist das, wie wir bei unseren Nachbarn gesehen haben, so üblich.
Der Bach brodelt und schäumt und von oben lässt sich Petrus nicht lumpen, doch wir pflücken noch ein paar sehr reife Kakis, die wir für unsere Likör-Versuche zu Hause mitnehmen wollen.
Dann muss BOB 2 noch Abhilfe vor der ehemaligen Werkstatt leisten, damit diese nicht wieder voll läuft, bevor wir in kompletter Regen-Montur zum Bäume Pflanzen ausrücken.
Am Ende des Tages hat Mathias die andere Dachseite komplett gestrichen und gegen Eindringlinge abgedichtet, wir 21 Bäume von Hand gepflanzt und sind alle komplett nass, aber zufrieden und gönnen uns ein leckeres Steak - nur leider Wetter bedingt vom Kontaktgrill.
Dann kommt Tag X.
Das Wetter ist herrlich sonnig, wir fahren ans Meer und in die Stadt um unser 400L Edelstahlfass für die bevorstehende Olivenernte zu holen und uns über die nächstgelegenen Frantoi zu informieren.
Wieder daheim tummeln sich die Hornissen in den Reben über der Sommer-Küche. Ich beginne die alten Trauben abzuschneiden, während Mathias fleißig die Fugen der Hauswand ausspitzt und Edgar den Ortgang des Daches mit Ziegeln endgültig dicht macht.
Wir wollen heute Abend Pizza backen - da ist es recht unschön wenn Heerscharen der Vespa Velutina um uns kreisen - auch wenn sie nicht wirklich aggressiv sind.
Ein bisschen gelesen und herum geklettert wird auch noch, ein Besuch bei den Kätzchen mit dem Quad getätigt und mal eben der Kompressor für die Olivenernte getestet - alles in allem ein prima Tag!
... und dann passiert es: Edgar will mir helfen und eine Kiste mit abgeschnittenen Trauben die Mauer hinunter werfen, damit die Hornissen dort weiter futtern können...
UND PLÖTZLICH IST ER WEG !
Verschwunden. Aus dem Augenwinkel. 3,5 Meter tiefer - einfach der Kiste hinterher geflogen.
Auf einem Stein abgerutscht, oder im Efeu am Rand ins Leere getreten? - Wir wissen es nicht.
So schnell war auch ich an dieser Stelle noch nie unten, um nach ihm zu sehen!
Er hat unglaubliches Glück und einen dicken, kleinen schwarz-weißen Schutzengel gehabt, denn er ist an zwei großen Steinbrocken vorbei gefallen und hat sich nach erstem Schock wohl schon mal nichts gebrochen. Nur das Genick schmerzt - und der Brustkorb - aber ins Krankenhaus will er nicht!
PIZZA möchte er essen. Diese Aufgabe fällt nun an seiner Statt uns Mädels zu und wir schaffen sie mehr schlecht als recht in der ganzen Aufregung. So vorsichtig und ruhig war der Papa beim Essen noch nie und zu Dritt überzeigen wir ihn dann schlussendlich, doch ein Krankenhaus aufzusuchen und sich komplett durchchecken zu lassen.
Wir informieren Thomas und lassen das Kind mit Handy Buch und allen Kuscheltieren bewaffnet zu Hause und machen uns auf die 1-stündige Fahrt nach Sanremo ins Ospedale.
Die Erfahrungen, die dort folgen zu erzählen würde den Rahmen hier sprengen. Nur so viel: was die behandelnde Ärztin anbelangt, so fühlen wir uns stellenweise wie in einem Gruselfilm mit einem Zwilling von Linda Hunt - doch ansonsten ist das Krankenhaus und die Einrichtung recht modern und völlig in Ordnung.
Wir verbringen sage und schreibe 5 Stunden dort, bis wir, nach mehrfachem Protest, endlich den finalen Bericht und das GO für den Heimweg bekommen, um schließlich um 5:30 Uhr morgens tot ins Bett fallen.
Die gute Nachricht: es ist definitiv nichts gebrochen, keine inneren Verletzungen - aber eben doch Schonung angesagt, weil das Genick ein Schleudertrauma erlitten hat.
Somit begehen wir unseren letzten Tag ganz entspannt am Meer, mit einem völlig unglücklichen Hausherrn, der sich kaum bewegen kann - und DARF!
Wir Mädels machen noch einen Bach-Spaziergang und finden dabei einen Tier-Schädel, retten eine Gottesanbeterin vor dem Ertrinken und besuchen ein letztes Mal Chili & Angel bei Thomas.
Dann ist die Zeit für uns alle schon wider reif für die Heimfahrt...
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