... da schlägt sogar unsere kleine Hufeisennase die Flügel ganz fest über dem Kopf zusammen!
In Italien bauen ist wirklich nicht einfach und renovieren schon dreimal nicht.
Es dreht sich ja nur um "piccoli progetti", deren Genehmigung angeblich nicht viel kostet und dann doch ordentlich ins Geld geht.
Denn aufgepasst!
Es braucht mindestens einen Geometer, einen Architekten (es sei denn der Geometer ist gut genug), einen Statiker und einen Geologen. Alle möchten sie bezahlt werden und auch die Commune langt ordentlich zu - besonders bei Neubauten!
Und wenn man es hält wie die Einheimischen und einfach etwas dazubastelt, dann kommt, wenn man Pech hat, die "forestale", lässt einen alles wieder abreißen und zurückbauen und es heißt "sanzione" - "sanzione" was teuer werden kann.
Wir lassen uns den Spaß aber nicht verderben und basteln erst mal an den oberen Innenräumen (das ist nämlich auch ohne Genehmigung erlaubt) und ein wenig an der Außenanlage herum. Der Termin mit der Architektin und dem Statiker ist ja erst am Montag.
So bekommen auch die "Küchen"-Fenster Fliesen-Simse, die Mauer für den Wende- und Parkplatz ist fast fertig, am Sitzplatz unter dem Balkon ist die Mauer mit Natursteinen und und Fliesen verkleidet und hat sich zur Sitzbank mit Beleuchtung gemausert, die Türen für den Unterbau der Sommer-Küche sind gestrichen und wir können nun sogar WARM duschen!
Selbst die Zeit für ein Sonntags-Frühstück auf dem Balkon mit Kaffee - Sekt - und weichgekochtem Ei haben wir gefunden! Einfach herrlich.
Allerdings schockt uns unsere Architektin bei ihrem Besuch mit dem Statiker doch noch ein wenig - oder vielmehr der Statiker uns mit den Anforderungen, die erfüllt werden müssen wenn das Dach erneuert wird und ein kleiner Anbau gemacht werden soll...
Dass die Bauvorschriften für die (kleinen) Italiener im Wohnraum eine Deckenhöhe von 2,75m vorsehen, war uns ja schon seit unserem Erstgespräch mit der Architektin bekannt. Das Verhältnis entspricht etwa einer Altbauwohnung bei uns. Wir haben auch sehr herzlich über ihren Vorschlag gelacht, die Decke des Untergeschosses unseres alten, in Trockenbauweise erbauten Rusticos anzuheben, oder quasi das Fundament (welches?) zu untergraben damit diese Deckenhöhe auch nur annähernd erreicht wird. Bei aktuell 2,00 bis 2,17m allerdings ein Unding - mal sehen was der Statiker dazu meint.
Der möchte nun auch dass ein wenig gegraben wird - aber nicht ganz so tief damit nicht alles zusammenbricht. Und genau deswegen und weil das neue Dach ja schwerer weil geringfügig höher ist, sollen wir nun auch außen wie innen die Lehm-Fugen zwischen den Natursteinen herauskratzen und mit Zement verfüllen...
Innen dürfen wir aber auch eine Verblendung aus Armierungseisen oder Fiberglas-Netz und Steinfliesen verwenden. *** LACH ***
Der Anbau im Untergeschoss muss per Dehnungsfuge getrennt werden, damit beide Teile - Alt und Neu - statisch getrennt abgenommen werden können weil sonst die Vorschriften noch gravierender wären. *** OK. Klingt logisch. ***
Im Obergeschoss soll allerdings eine Mauer abgerissen und neu mit dem Altbauteil verbunden werden, oder alternativ eine schmale Mauer davor gemauert werden, damit sie sich durch eine eventuelle Dachbewegung (Holzdehnung) nicht neigen kann... *** Logik ? ! Das geht so gar nicht - die ließe sich niemals mehr richtig verbinden und was soll die kleine Vormauer ändern? An den Rissen im Raum ist eigentlich der Türsturz Schuld. Und der wird sowieso neu gemacht ! ***
Aber von all dem lassen wir uns nicht erschüttern und auch das werden wir überleben !
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